Keine Funke-Böller mehr in Zukunft? Produktion ungewiss! Röder-Feuerwerk schafft Abhilfe, mit einer innovativen Idee!
Erst einmal etwas Hintergrundinformation zur Situation!
Wie Funke bereits mitgeteilt hat, explodierte eine wichtige Böller-Fabrik in China, in welcher Funke Böller herstellen ließ. Böller-Fabriken sind in China in die vier Kategorien A, B, C und D eingestuft. Je weiter hinten im Alphabet die Fabrik eingestuft ist, desto weniger darf sie. Die Einteilung in eine Kategorie hat damit zu tun, welche sicherheitsrelevanten Faktoren die Fabrik einhalten kann, wieviel Steuern sie zu zahlen bereit ist bzw. welche Menge sie produzieren kann und weitere Voraussetzungen, die sie erfüllen muss. Die Voraussetzungen und welche Böller die Fabrik produzieren darf, sind in Standards festgelegt. Eine D-Fabrik darf nur Böller bis 1g herstellen. Eine C-Fabrik nur Böller bis 2g. Aktuell und offiziell gibt es in China nur Fabriken der Kategorien C und D. Funke Böller können damit also quasi von keiner Fabrik hergestellt werden.
Die Gängige Praxis, weshalb überhaupt mehr als 2g-Böller nach Europa verschifft werden konnten, das lag in den Händen der verantwortlichen Personen in den Fabriken und im Transportwesen. Seitdem aber die Funke-Böller-Fabrik und andere explodierten und damit die Kontrollen strenger wurden, sind diese Personen sehr sensibel und vorsichtig in ihrem Tun geworden. Die Sanktionen sind bei Verstößen und Korruption drastisch, China fackelt da nicht lange. Die Standards sollen zwar in diesem Jahr überarbeitet werden, ob dies zugunsten der Funke-Böller geschieht, oder ob danach überhaupt keine guten Böller mehr produziert werden können, ist sehr ungewiss. Funke sieht die Böllerproduktion in China eher düster, es scheint, als wolle man in China keine Böllerproduktion mehr, heißt es vielerorts.
Röder-Feuerwerk lindert euren Schmerz über diese schlechte Nachricht. Ein Muss für jeden Funke-Fan!
Die Funke-Böller-Duft-Kollektion von Röder-Feuerwerk
Den Funke-Böller einfach zu kopieren und in Europa herstellen zu lassen, ist einfach nicht machbar, es gibt keinen Ausweg aus der Misere, aber es gibt Linderung. Ein Trost für alle Funke-Böller-Fans, um die Traurigkeit etwas zu mildern und die Erinnerung an die glorreiche Zeit der Funke-Böller aufrecht zu erhalten, wird die neue Duft-Kollektion von Röder-Feuerwerk in Zusammenarbeit mit Firma Funke sein.
Durch lange und schweißtreibende Arbeit, ist es uns gelungen, den unverwechselbaren Funke-Böller-Geruch für Euch einzufangen, damit Ihr euch zu Hause oder Unterwegs stets den besinnlichen Duft von Funke-Böller in die Nase steigen lassen könnt. Auch dann noch, wenn alle Funke-Böller verhallt sind. Wie aber kommt der Geruch ins Haus oder das Auto. Vor dieser Frage standen wir und bedienten uns bereits bekannter Möglichkeiten.
Das Räucherstäbchen
Die Idee hatten wir schnell, lag diese Möglichkeit doch auf der Hand. In der Tat ist ein Räucherstäbchen die reizvollste Variante. Allerdings ist es gar nicht so einfach ein Räucherstäbchen herzustellen, die tatsächlich nach Funke-Böller riechen. Zum einen darf das Räucherstäbchen nicht zu schnell abbrennen, zum anderen muss es aber weiterglimmen. Häufig werden Räucherstäbchen mit einem Holzträger hergestellt, doch dieser verglimmt mit und würde den Geruch der Funke-Böller verfälschen. Also mussten wir uns überlegen, wie wir das Räucherstäbchen ohne Trägermaterial herstellen können. Dazu haben wir uns angesehen, wie es in Nepal oder Japan gemacht wird. Dort werden Räucherstäbchen aus einer Paste bestehend aus Holzpulver, Ölen, Wasser und Duftstoffen hergestellt. Also haben wir die noch nicht verarbeiteten Funkeböller-Hülsen geschreddert und in einer Kugelmühle in China mahlen lassen. Heraus kam ein hübsches feines Pulver. Doch nur das Papier macht den unverwechselbaren Duft der Funke-Böller nicht aus. Auch die Verbrennungsgase des Schwarzpulvers müssen mit dabei sein. Aber einfach nur das Schwarzpulver mit in das Papiermehl mischen, war nicht die Lösung, schließlich wollten wir keine Wunderkerze herstellen. Die Abhilfe bestand in der Zugabe von Schwelhemmstoffen, die ein zu schnelles Abbrennen verhindern aber im selben Zuge den Duft der Funke-Böller nicht verfälschen.
Die Paste aus Funke-Böller-Mehl, Schwarzpulver, Schwelhemmstoffen und wenig Palmöl (zertifiziert nachhaltig), reift nach einer etwa dreistündigen maschinellen Knet-Phase, noch etwa zwei Tage in einem Reifebehälter (Quellen des Papiermehls). Im Anschluss wird die Paste in einem Extruder noch in feine Streifen gepresst und getrocknet. Doch die ersten so hergestellten Räucherstäbchen zerbröselten schon beim Hinsehen. Es dauerte eine Weile, bis wir auf die Lösung gekommen sind. Wir wollten keine weiteren Zusatzstoffe verwenden, die das Zerbröseln verhindern. Der Trick liegt in der richtigen (statistischen) Verteilung der Korn- und Fasergröße des Papiermehls. Experimentieren geht bekanntlich über Studieren. Wir brauchten verschiedene Fasergrößen, das hieß also unterschiedliche Mahlkugeln und Mahlzeiten in der Kugelmühle verwenden, dazu immer das Mehl sieben, um die Streuung der Fasergrößen in engen Grenzen zu halten und mit dem Mikroskop vermessen. Mit verschiedenen Mischungsverhältnissen haben wir eine Zeit lang herumexperimentiert, bis wir die richtige Zusammensetzung herausgefunden hatten. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Räucherstäbchen aus reinen Funke-Böllern sind nun stabil, brennen ca. 30 Minuten und riechen richtig geil nach Funke-Böller.
Dem Rauch von Räucherstäbchen wird ja eine reinigende Wirkung nachgesagt. Vielleicht hilft er auch gegen Covid-19, wer weiß?
Funke-Böller Duftlampen-Öl für Zuhause
Durch einen aufwändigen physikalisch-chemischen Prozess, den unser betriebseigener Dipl.-Chemiker Max Schütz entwickelt hat, konnten wir aus dem Rauch von verbrannten Funke-Böllern die Duftstoffe herausholen und in ein Duft-Öl überführen. Die Herausforderung lag darin die Riechstoffe aus der gasförmigen Phase in die flüssige Phase zu überführen. Durch Extraktion mittels eines Lösungsmittels wie z.B. Hexan oder Tuluol konnten wir in der anschließend für die Gewinnung von Riechstoffen nötigen Destillation keine überzeugende Trennung der für den Geruch verantwortlichen Stoffe herbeiführen. Daher mussten wir auf ein wesentlich arbeitsintensiveres Verfahren wie der Mazeration zurückgreifen.
Bei dieser wird traditionell die den Riechstoff enthaltende Substanz und ein Trägeröl bei moderater Temperatur von etwa 60° in einem Kessel gerührt. Dabei geht der Riechstoff auf das Trägeröl über. Das Problem in unserem Fall war jedoch, dass die den Riechstoff enthaltende Substanz nicht wie bei der klassischen Parfümherstellung als Feststoff vorlag, sondern gasförmig. Durch eine ausgeklügelte, mehrstöckige Gegenstrommazeration haben wir es dann doch geschafft den typtischen Oldshool-Böller Funke-Geruch in die flüssige ölige Phase zu überführen und wir konnten diesen dadurch vor allem so stark aufkonzentrieren, dass weitere aufwändige Prozesse wie Auswaschung mit Alkoholen und die anschließende Destillation nicht mehr notwendig waren. Das Öl kann direkt als Duftöl für Lampen verwendet werden. Ein paar Tropfen genügen, und schon könnt Ihr den Geruch von Funke-Böller in euer Haus holen, auch dann noch, wenn alle Funke-Böller aus Eurem Vorrat verknallert sind.
Funke-Böller-Duft für unterwegs, mit dem Duftbaum
Klar möchte man auch unterwegs im Auto, wenn man gerade in Erinnerungen schwelgt, auch mal einen Hauch von Funke-Böller riechen. Dachten wir jedenfalls. Also hatten wir die Idee, auch einen Funke-Böller-Duftbaum herzustellen. Der Duftbaum wurde übrigens schon 1951 von einem nach Kanada emigrierten Deutschen erfunden. Dazu hatte dieser Pappe mit Duftöl getränkt. Das Duftöl hatten wir ja schon. Also trugen wir diesen einfach auf ein Stück Graupappe auf. Aufgetragen folgte dann jedoch die böse Überraschung. Eigentlich ist die menschliche Nase ein relativ schlechtes Riechorgan, aber für Gerüche wie Rauch ist die Riechschwelle evolutionsbedingt doch recht gering. Trotzdem reichte die Konzentration des vom traditionell hergestellten Duftbaums durch Auftragen des Riechöls auf die saugfähige, poröse Pappe nicht aus, um genügend Moleküle für die menschliche Nase freizusetzen. Wir haben lange experimentiert, bis wir die Lösung gefunden hatten.
Durch eine von Dipl. Verfahrenstechniker (FH) Heiko Röder speziell für diesen Duftstoff entwickelte Nanomembran entweichen nun mehr Duftmoleküle in kürzerer Zeit in die Raumluft, als eine normale Pappe diese abgeben könnte und dies gleichmäßig über einen langen Zeitraum von über 4 Wochen. Das ist ein physikalisch komplizierter Prozess, den wir an dieser Stelle nicht näher ausführen wollen. Doch das war für uns eine kleine Sensation. Denn nun kann jeder Funke-Böller-Fan auch unterwegs den Duft des Funke-Böllers im Auto genießen und nicht nur Zuhause.
Ganz klar, wir werden die Funke-Böller vermissen. Viele Fans haben sich mit reichlich Böller eingedeckt, aber auch diese werden nicht ewig reichen. Da können uns wenigsten Räucherstäbchen, Duftbaum und Lampenöl an diese glamouröse, wenn auch kurze Blütezeit der Old-School Böller von Funke erinnern. Ich hoffe unsere Kreationen finden bei Euch Gefallen und können über die Trauer hinwegführen.
Und sollte doch mal Feuerwerk verboten werden, dann sind unsere Funke-Duft-Produkte der alleinige Trost für alle Feuerwerk-Fans.