Röder Feuerwerk produziert mit automatischer Fertigungsanlage nun in Österreich erste Feuerwerkskörper selbst
Zwei schwere Jahre liegen nun zurück, für viele Bürger, viele Unternehmen und insbesondere auch für die Feuerwerk-Branche, von welcher die Politik ein Sonderopfer forderte aber keine Sonderentschädigung zahlen will. Dennoch blicken wir von Röder-Feuerwerk sehr positiv in die Zukunft. Was bringt es den Kopf in den Sand zu stecken. Aufstehen, Krone richten, weiterarbeiten. Röder Feuerwerk ist in der Branche dafür bekannt, mit neuen Ideen und großartigen Innovationen voran zu gehen und der Branche immer wieder zu zeigen, mit welcher Überzeugung und welchem Tatendrang man etwas bewirken kann.
Preissteigerung und Lieferengpässe Grund für eigene Produktion in Europa
Mit Sorgen haben wir die stetigen Preissteigerungen auf Feuerwerksprodukte der letzten zehn Jahre verfolgt. Die höheren Rohstoffpreise der letzten Jahre sind dabei nur für einen Teil des Preisanstiegs verantwortlich. Vielmehr sind die Produktionskapazitäten durch gezielte Eingriffe der chinesischen Regierung verringert. Darunter fallen Maßnahmen, die die Sicherheit in den Fabriken erhöhen sollen, sodass diese nur noch dann produzieren dürfen, wenn sie entsprechende Auflagen erfüllen. Gleiches betrifft auch die wenigen Häfen, die für das Verladen der Gefahrgutcontainer genutzt werden können. Daneben gibt es auch noch viele zusätzliche Feiertage und die ausgedehnte Sommerpause von über zwei Monaten, die die Produktionskapazitäten immer weiter einschränken. Angebot und Nachfrage regeln nunmal den Preis und so hat es in den letzten Jahren teils moderate, teils aber auch stärkere Preisanpassungen gegeben. Nun aber erleben wir eine noch nie dagewesene Preisexplosion bei Feuerwerksprodukten aus China. Die Gründe dafür sind eigentlich die gleichen wie eh und je, nur sind sie nun viel stärker ausgeprägt. Die Rohstoffpreise steigen stärker, die Energiepreise steigen rapide, die Transportkosten sind auf einem Allzeithoch und vor allem ist die Nachfrage aus Amerika und auch in China selbst immens gestiegen, allerdings bei gleichbleibenden Fertigungskapazitäten. Denn nach wie vor werden Feuerwerkskörper überwiegend von Hand hergestellt und nicht maschinell (Pyromould hat sich bisher nicht durchsetzen können).
All die Jahre haben wir uns von Röder Feuerwerk gefragt, weshalb keiner der großen Importeure eine ausgedehnte Produktion in Europa in Erwägung zieht. Zwar hat Weco eine Raketen- und Batteriefeuerwerk- Montage, aber eine komplette Produktionslinie gibt es für Silvesterfeuerwerk in Europa oder gar Deutschland im Grunde nicht. Einzig Zink Feuerwerk aus Cleebronn zeigt, dass es auch anders geht und fertigt deutsche Raketen komplett selbst, allerdings auch komplett per Hand, sodass auch hier die Fertigungskapazitäten überschaubar sind. Ein Grund dafür liegt sicher auch in den gesetzlichen Auflagen und den deutschen Behörden, der Politik ist es egal. Jedes Kind ist vom Feuerwerk fasziniert, aber dieser Faszination wird im politischen Entscheidungsprozess zu wenig Beachtung geschenkt, was man am willkürlichen Silvesterfeuerwerk-Abgabeverbot der letzten beiden Jahre sehen kann.
Das muss sich grundsätzlich ändern. Wir von Röder Feuerwerk haben uns daher dazu entschlossen selbst Feuerwerkskörper zu produzieren und zwar in Europa, genauer, in Österreich. Bei unseren Nachbarn schlummert ein Schatz, eine Produktionsanlage die nur darauf gewartet hat, zum Leben neu erweckt zu werden. Und niemand anderes als Röder Feuerwerk stellt sich dieser Mammut-Aufgabe, dieser schier unausweichlichen großen Aufgabe, die Feuerwerkskörper-Produktion in Europa zurück zu altem Glanz zu verhelfen. Wir starten jetzt durch!
Deshalb kann eine Feuerwerk-Produktion in Europa erfolgreich sein
Wieso wir glauben, dass dies der Durchbruch ist, wieso wir glauben, dass dieses Vorhaben erfolgreich sein wird? Wir haben nun über drei Jahre in intensive Produktionsplanungen investiert. Unzählige Nächte mit rauchenden Köpfen haben wir hinter uns, nur die ausichtsreichsten Ideen wurden weiterverfolgt. Es war klar, dass sich eine traditionelle Herstellung nicht rechnen wird, die Feuerwerkskörper-Fertigung muss neu gedacht werden. Es braucht innovative Lösungen. Wie bei jeder Unternehmung war auch diesmal eine fundierte Analyse des Ist- und Sollzustandes von höchster Bedeutung. Die Vorgaben und Ziele waren jedoch schnell abgesteckt. Die Fertigung muss folgende grundlegende Bedigungen erfüllen: 1. Sie muss flexibel sein, in der Art der Feuerwerkskörper und in der Art des Effekts 2. bestenfalls vollautomatische Fertigung auch der Sicherheit wegen, 3. niedrige Rüstzeiten, tagelanges Umbauen der Maschinen ist zu kostensintensiv, 4. großes Rohstofflager, um eine durchgehende Produktion zu gewährleisten und Stillstände zu vermeiden 5. kurze Transportwege innerhalb Europas 6. gut ausgebildete Fachkräfte, die mit Überzeugung wissen, was sie tun
Jeder Punkt ist für sich eine immense Herausforderung. Als Maschinenbauer und Verfahrensingenieur wurde Heiko Röder mal so richtig gefordert. Den chemischen Part übernimmt indes Max Meyer (ehem. Schütz) als Dipl. Chemiker, der sich vorallem um die Effekte kümmert. Wieder ein perfektes Gespann, um eine Feuerwerksproduktion auf die Beine zu stellen. Für den Rohstoffeinkauf haben wir bereits zwei MitarbeiterInnen gefunden. Für die Produktion sind wir leider noch nicht voll besetzt. Aber wir haben zwei Personen mit altem Wissen für uns gewinnen können, was immens wichtig für eine Feuerwerksproduktion ist, die quasi in Europa lange Zeit nicht mehr gepflegt wurde.
Die Produktion ist mit Batteriefeuerwerk bereits gestartet
Begonnen werden soll mit der Produktion von Batteriefeuerwerk und Verbundfeuerwerk. Dabei verwenden wir eine verbesserte Variante des bekannten Pyromould-Systems. Als nachteilig erwies sich bisher, dass es keine gefächerte Varianten gab und daher die Vielfalt stark eingeschränkt war. Dies ändert sich nun, indem auch gefächerte Pyromould mit verschiedenen Schusszahlen hergestellt werden. Damit lassen sich abwechslungsreiche Verbundfeuerwerke auch mit Pyromould verwirklichen. Alle, die Pyromould noch nicht kennen und sich fragen, was das denn sein soll, denen ist es schnell erklärt. In Form gepresster und gebackener Papierbrei, um den Rohkörper herzustellen. Die Produktion lässt sich maschinell und voll automatisch bewerkstelligen, was ein riesiger Vorteil gegen über den von Hand zusammengesetzten herkömmlichen Feuerwerksbattieren aus Papprollen ist. Die Bombetten werden ebenfalls maschinell hergestellt und eines können wir schon verraten, Funke kann einpacken!
Planungen für die Zukunft
Sobald die Batterieproduktion läuft werden wir mit Fontänen und Vulkane fortfahren. Auch diese weden maschinell hergestellt, was immens viel Zeit erspart und vor allem für die Mitarbeiter ein hoher Zugewinn an Sicherheit bedeutet. Neben einzelnen Fontänen, wird es auch Fontänenkombinationen geben. Auch Vulkane mit bis zu 250g Effektmasse und vielen verschiedenen Effekten, ähnlich den bekannten Bugano- bzw. Zink-Vulkanen mit Farbsternen, aber besser. Nur Gold und Silber ist uns zu langweilig, da geht mehr. Seid gespannt. Auch hier verwenden wir das Pyromould-System, was gleichbleibende Rohware für die Produktion sicherstellt.
Die Herstellungskosten sind durch das durchdachte Fertigungssystem niedriger als in China. Selbst wenn die Transportkosten von dort wieder sinken sollten, fürchten wir daher keine Preiskonkurrenz. Im Gegenteil, wir werden mit der Produktion in Österreich immer auch kürzere und schnellere Transportwege haben. Und vor allem haben wir keine monatelangen Produktionsstopps. Und der aufmerksame Leser fragt sich nun sicher, weviel soll denn überhaupt produziert werden, wieviel schafft die Anlage. Nun, für den Discounter und der großen Masse wird es vorerst nicht reichen. Wir wollen mit unseren Produkten ersteinmal nur den Fachhandel in Deutschland und Österreich bedienen. Sobald die Kapazitäten ausgebaut sind, können wir auch die großen Filialisten beliefern, aber zu unseren Konditionen, denn wir können, müssen aber nicht.
Wir freuen uns jetzt schon riesig auf diese Saison. Die ersten Effekte stellen wir während unseres Testschießens in Schlüsselfeld am 09.04.22 vor. Kommt vorbei und staunt. Jeder darf kommen, der Eintritt ist wie immer frei.