So funktionieren Kanonenschläge
zylindrische Kanonenschläge

Ein Kanonenschlag bezeichnet einen besonders lauten und bassigen Knallkörper und zeichnet sich durch eine besonders feste Hülse und eine Anfeuerung mittels einer Sicherheitslunte (Bickford, Time-Fuse) aus. Üblicherweise waren die traditionellen zylindrischen Kanonenschläge an einem oder beiden Enden gewürgt (rechts auf dem Bild), d.h. die Hülse wurde mit einem speziellen Werkzeug eingeschnürt, gewürgt. Im Inneren befand sich eine große mit Schwarzpulver gefüllte Kammer (der Knallsatz), die Verdämmung wurde mittels eines gepressten Stopfens aus Sägespänen und oben genannter Würgung erreicht. Lange Zeit wurden hervorragende zylindrische Kanonenschläge nach dieser Verarbeitungsweise von deutschen Traditionsunternehmen wie Feistel, Ofi-Pulverfischer oder Depyfag in Deutschland hergestellt. Mit der Zeit stiegen die Löhne und die Kanonenschläge made in Germany wurden zu teuer. Die Traditionelle Verarbeitung erforderte relativ viel Arbeitsaufwand, weshalb man dann in China zur Herstellung der zylindrischen Kanonenschläge günstigere Verfahren suchte, was der Verarbeitungsqualität und dem Knallerlebnis leider nicht zugute kam. Einzig die italienische Firma Di Blasio konnte aufgrund der bekannten Marke noch laute Kanonenschläge herstellen, jedoch nicht mt dem traditionellen Aufbau der zylindrischen Kanonenschläge, sondern günstig mit Betonit als Stopfen und günstiger Visco-Zündschnur (im Bild links). Seit kurzer Zeit versuchen einige kleine Manufakturen in Deutschland (JGWB) wieder Kanonenschläge nach alter Bauart herzustellen. Allerdings zeigt sich, dass dies kein einfaches Unterfangen ist, gerade in Bezug auf Einhaltung der aktuellen Normen, insbesondere der Lautstärkenbegrenzung in der Kategorie F2. Altes Wissen um zylindrische Kanonenschläge ist leider verloren gegangen, aber es sind Fortschritte zu verzeichnen.
kubische Kanonenschläge
Wie der Name schon besagt, haben diese Kanonenschläge eine Würfelform („kubisch“ = würfelförmig). Diese Bauform zeichnet(e) sich durch einen besonders dumpfen Knall aus. Leider wird auch dieser Artikel mittlerweile nur noch in China gefertigt und ist in Verarbeitungs- und Wirkungsqualität überhaupt nicht mehr mit dem zu vergleichen, was ältere Zündler noch in den 70er und 80er Jahren erleben durften. Dennoch gibt es noch einige wenige gute Varianten an kubischen Kanonenschlägen, die Sie in unserem Shop kaufen können.
Aufbau und Herstellung eines kubischen Kanonenschlags: In einem Pappwürfel befindet sich der Knallsatz in Form von gekörntem Schwarzpulver. Der Würfel wird mit einer festen Schnur von allen Seiten umwickelt und mit einem Lack oder Leim verklebt. Als Anfeuerung dient meist ein Stück Bickford-Lunte (Time-Fuse, innenbrennende dicke Zündschnur). Der Innenraum ist hier im Unterschied zu anderen Knallkörpern nur zu einem geringen Teil mit dem Knallsatz gefüllt. Hierdurch – in Verbindung mit dem Abbrandverhalten von gekörntem Schwarzpulver – kann sich im Vergleich zu anderen Bauformen, länger Druck aufbauen bis die Hülse zerreißt. Ergebnis ist ein vergleichsweise dumpfer und bassiger Knall.